27. Dezember 2017

360.000 Festmeter Holz gesägt

Weihnachtsfeier 2017

Jennifer de Buhr, Ulla Henne und Klaus Henne (von links) verabschieden Franz-Josef Eisenmann nach 47 Jahren und ehren die Betriebsjubilare Wolfgang Hermann, Richard Klausmann, Klaus May, Martin Kempter und Elmar Dilla. Fotos: Claudia Ramsteiner

Weihnachtsfeier 2017

Sägewerk Streit hat ein sehr gutes Jahr hinter sich / Klaus Henne seit 25 Jahren Geschäftsführer

VON CLAUDIA RAMSTEINER

Hausach. Gerade aus Frankreich zurück, wo der Chef selbst das im Sägewerk Streit verarbeitete Schwarz- wald-Holz verkauft, begann Klaus Henne seine Rede bei der Firmenfeier mit den Worten: »Schön, dass wir Stress haben«. Denn der liegt an der positiven Marktentwicklung, die nach dem letzten Jahreswechsel ordentlich Schwung brachte. »Der europäische Baumarkt lag darnieder und nahm in diesem Jahr wieder gewaltig Fahrt auf«, so Henne.

Dies lag auch am »wahnsinnigen Markt in China mit einer irrsinnigen Holznachfrage«, aber auch an den wachsenden Märkten in Indien und den Magreb-Staaten. Von alldem profitiert das Hausacher Sägewerk indirekt, weil »die ganz Großen« dorthin liefern und damit Mengen aus Europa abziehen. Die Stürme in Amerika, nach denen ebenfalls große Mengen Holz für den Wiederaufbau gebraucht wurden, hätten den gleichen Effekt gehabt.

»Es ist ein moderner Baustoff, den wir verarbeiten«, schilderte Henne einige »Leuchtturmprojekte« wie die beiden Wohntürme aus Massivholz für rund 150 Familien in Bordeaux.

»Satte Steigerung«
Knapp 360.000 Festmeter wurden von den 95 Mitarbeitern eingesägt, verarbeitet und verkauft. »Eine satte Steigerung um rund 30.000 Festmetern gegenüber dem vergangenen Jahr«, dankte Henne der gesamten Belegschaft für die verlängerten Schichten seit April bis zum Jahresende. Und er dankte nicht nur mit Worten, an dem Abend bekam jeder Mitarbeiter eine Prämie in bar:

»Morgen ist nochmal Hardcoreshopping«, rief der Chef auf, sich davon etwas zu gönnen. Die Forstbehörden, die FBGs und der Privatwald, sie alle hätten zum guten Ergebnis mit beigetragen: »Wir hatten bei der Bereitstellung des Rohstoffs in diesem Jahr kein Sommerloch!« Rund 1,4 Millionen Euro hat das Sägewerk im vergangenen Jahr in seinen Standort und in seine Zukunft investiert, knapp die Hälfte verschlang allein die neue Hobelmaschine. Klaus Henne versprach, die Investitionen fortzuführen. Wenn »nichts Drastisches passiert«, gehe er davon aus, dass sich der Markt weiterhin gut entwickle: »Es wird uns an Arbeit nicht mangeln«.

Es mangelt allerdings an Platz. Der Anteil am getrockneten Holz steige jährlich an, und damit steige auch der Platzbedarf. »Wir erwarten Lösungen«, appellierte er an Bürgermeister und Gemeinderat, sich der Industrie- und Gewerbestruktur anzunehmen. Sie sichere den Wohlstand und wettbewerbsfähig bleibe nur, wer wachsen könne, um sich den Erfordernissen des Markts zu stellen.

Persönliche Laudationes
Klaus Henne widmete jedem Jubilar eine persönliche Laudatio – und die Lobrede auf ihn selbst übernahm Prokurist Stefan Schweiss. Er erinnerte daran, dass Klaus Henne aus einem Chemieunternehmen kam, als er am 1. November 1992 in die Fußstapfen seiner Mutter trat und Chef des Sägewerks wurde. In seinem ersten Jahr habe das Sägewerk 150.000 Festmeter Holz gesägt – heute seien es 360.000 Festmeter. Er habe in der fünften Generation Verantwortung übernommen, die Tiefschläge Brand 1994 und Orkanbö 1995 überwunden und stets in die Zukunft des Unternehmens investiert. Zum Dank schenkten die Mitarbeiter ihm und der »guten Seele« des Be- triebs, seiner Frau Ulla, den Besuch einer Vorstellung im Festspielhaus Baden-Baden.

Ehrungen

10 Jahre: Martin Kempter                                      30 Jahre: Michael Zwick

15 Jahre: Wolfgang Hermann                                 45 Jahre: Richard Klausmann

20 Jahre: Elmar Dilla, Markus Wernet

25 Jahre: Klaus Henne, Ludger Kartes, Klaus May

Verabschiedung: nach 47 Jahren      Franz Josef Eisenmann

 

Quelle: Mittelbadische Presse - www.bo.de – Mittwoch, 27.12.2017