22. September 2015

150 Jahre Sägewerk Streit

150-Jahre-Streit

Bürgermeister Manfred Wöhrle (Zweiter von rechts) überreichte Geschäftsführer Klaus Henne (Zweiter von links) einen Stich und den Ehrenteller der Stadt Hausach

150-Jahre-Streit

Rauschendes Geburtstagsfest mit »Wow«-Effekt

Von Charlotte Reinhard, Schwarzwälder Bote, Nr. 219, 22.09.2015

Hausach. Mehr als 1000 Gäste schritten am Samstag über den roten Teppich, der anlässlich des 150. Geburtstags des Sägewerks Streit ausgerollt worden war. Flankiert von Trachtenträgern begrüßten Geschäftsführer Klaus Henne und seine Frau Ulla die Gratulanten, die auf dem Betriebsgelände des Werks auf ein rauschendes Fest eingestimmt wurden.

Beim Stehempfang mit Sekt stieg die Spannung. Klaus Henne hatte im Vorfeld aus dem Programm ein kleines Geheimnis gemacht und jeder war sich sicher, dass er sich etwas ganz Besonderes hatte einfallen lassen. Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht: Stolz präsentierte das Sägewerk nicht nur seinen neuen Schwarzwald-Truck, der laut hupend unter dem Beifall der Gäste an ihnen vorbei bis unter den großen Kran fuhr. Auf dem Führerhaus stand Sven Marée, der sich an Seilen am Kran emporzog, um ein paar waghalsige und akro- batische Stunts vorzuführen.

Danach zog die Gesellschaft in die Festhalle – eigentlich eine Lagerhalle des Werks – die eigens für die Feier umgebaut und umdekoriert wurde, sodass so manchen Besucher ein »Wow« entfuhr, als er sie betrat.

In seiner Begrüßungsrede dankte Klaus Henne seinen Mitarbeitern und gab die geplante Investition des Werks von vier Millionen Euro in eine neue Stapel- und Sortieranlage bekannt. Aber auch die aktuelle politische Situation sprach er an und nahm dies- bezüglich kein Blatt vor den Mund: »Es gibt zum Euro keine Alternative. Er ist das Schmiermittel für einen funktionierenden Warenaustausch in Europa«, meinte er und betonte: »Genauso wenig gibt es eine Alternative zu Europa.« Der Kontinent stünde angesichts der Flüchtlingskrise zwar vor einer harten Prüfung, doch solle dies als Chance gesehen werden: »Die Flüchtlinge könnten unser demografisches Problem lösen. Aus diesem Grund sollten wir sie willkommen heißen, wenn sie sich unseren Werten anpassen.«

Angesichts der staatlichen Eingriffe in die Sägewerks- branche appellierte er ab- schließend an die Politik:

»Werden Sie sich bewusst, was für einen Beitrag die Holzindustrie zum Wohlstand der Gesellschaft leistet! Respektieren Sie in Stuttgart, was hier geleistet wird!«

Anschließend gratulierten

IHK-Präsident Steffen Auer, Landesforstpräsident Steffen Rathke und Landrat Frank Scherer dem »Geburtstagskind«. Sie hoben in ihren Reden die Verlässlichkeit und In- novationsfreude des Sägewerks Streit hervor und lobten die Leistung der Geschäftsführung sowie der Mitarbeiter. »Sie sind Ihrer Verantwortung für die Region immer gerecht geworden«, meinte beispielsweise Landrat Scherer.

Auch Hausachs Bürgermeister Manfred Wöhrle gehörte zu den Gratulanten. Er über- reichte Ulla und Klaus Henne einen Stich und den Ehrenteller der Stadt und übermittelte die Grüße der Verwaltung:

«Wir feiern gerne mit Ihnen.« Wie sehr sich Geschäftsführer Henne seinen Mitarbei- tern verbunden fühlt und wie sehr er deren Einsatz zu würdigen weiß, bewies er mit einem Dankesfilm, den er extra für sie hatte drehen lassen. Jeder der 80 Angestellten fand in diesen von der Film- und Musikproduktion Rec Tec aus Fischerbach angefertigen Streifen Eingang. Anschließend hielt der seit 1963 beim Sägewerk tätige Prokurist Au- gustin Wölfle eine Rede, in der er auf seine Tätigkeit im Werk zurückblickte und sicht- lich gerührt sagte: »Ich habe die vielen Jahre nie bereut.«

Genau so wenig bereut hat Klaus Henne wohl die Entscheidung, statt Geschenke um Spenden zu bitten, die dem Fremdsprachenunterricht an Hausachs Schulen zugute kommen sollen. Denn voller Freude konnte er verkünden, dass auf diese Weise 17 000 Euro zusammen gekommen sind. Ein gelungener Abschluss des offiziellen Teils, den Henne mit den Worten

»Let’s party!« beendete.

Am Sonntag hatte das Sägewerk alle Mitarbeiter und ihre Familien eingeladen, um auch mit ihnen dieses stolze Jubiläum gebührend zu feiern.

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